Diakonie stellt Insolvenzantrag für die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Über Fortführungsperspektiven wird nach Bestellung des Insolvenzverwalters beraten

Ahlhorn, 16.1.2023 - Das Diakonische Werk im Oldenburger Land hat am Dienstag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Delmenhorst für die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik gGmbH für Jugendliche und junge Erwachsene gestellt. Die Anmeldung der Insolvenz sei geboten, da die Zahlungsfähigkeit aktuell nicht mehr gegeben sei, erklären die neuen Vorstände der Diakonie im Oldenburger Land Mario Behrends und Pfarrer Dr. Friedrich Ley, die auch Geschäftsführer der gGmbH sind. Grund sei das durch die aktuellen Rahmenbedingungen entstandene Ungleichgewicht von Kosten und Erträgen.

Die Mitarbeitenden der Fachklinik sowie die Mitarbeitervertretung wurden über den Insolvenzantrag informiert. Der eingesetzte Insolvenzverwalter wird über weitere Schritte entscheiden. Der Betrieb der Klinik wird währenddessen fortgeführt. Über das Insolvenzgeld sind die Gehaltszahlungen für die 57 Mitarbeitenden der DBK für drei Monate gesichert. Über Fortführungsperspektiven für die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik wird nach Bestellung des Insolvenzverwalters gemeinsam mit Vorstand und Klinikleitung beraten werden. Auch Gespräche mit den Kostenträgern sind beabsichtigt.

„Die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik leistet mit ihrer Spezialisierung auf Jugendliche und junge Erwachsene seit 1980 einen wichtigen Beitrag zur Suchttherapie. Je früher eine Suchtproblematik erkannt und behandelt wird, umso besser sind die Chancen auf Heilung und Teilhabe an der Gesellschaft. Deshalb ist es für uns umso schwieriger, dass wir diesen Schritt nun gehen mussten“, sagten Mario Behrends und Pfarrer Dr. Friedrich Ley.

 

 

Hintergrundinformationen zur Dietrich-Bonhoeffer-Klinik

Die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik (DBK) in Ahlhorn ist eine Fachklinik mit 48 Behandlungsplätzen, die sich auf die medizinische Rehabilitation Jugendlicher und Adoleszenter im Alter von 14–25 Jahren mit Abhängigkeitserkrankungen spezialisiert hat. Ein besonderes Angebot ist die pädagogische Betreuung und Behandlung von Patienten*innen mit "Doppeldiagnosen", wie zum Beispiel Psychose und Sucht. Zu einer behandlungsbedürftigen Abhängigkeit kommt es meistens dann, wenn weitere psychische, soziale und lebensgeschichtliche Belastungsfaktoren hinzukommen.

 

Ein erfahrenes Team aus medizinischem Personal, Psychologen*innen, Therapeut*innen und Erzieher*innen begleitet die Patient*innen. Pro Jahr werden ca. 200 Patient*innen aufgenommen.

 

Die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik nimmt Patient*innen aus dem ganzen Bundesgebiet sowie aus dem Ausland auf und ist nach §§ 35 und 36 BtMG anerkannt.

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